Hollywood im eigenen Betrieb – Filmproduktion leicht gemacht

Ein Mann beim Dreharbeiten auf einem Getreidefeld. Im Hintergrund fährt ein Mähdrescher.

Motiv: Filmproduktion – © Tammo Gläser/landtechnikvideos.de

Zugegeben, die Überschrift ist ein wenig plakativ formuliert. Unumstritten ist allerdings, dass Bewegtbild heutzutage in der Unternehmenskommunikation eine wichtige Rolle spielt – ganz egal in welcher Branche. Neben der Kunden- und Auftragsakquise hat sich dabei in den letzten Jahren auch die Mitarbeiterwerbung in den Vordergrund geschoben. Junge Leute sind heute oft mobil und nehmen gerne ein paar Kilometer Arbeitsweg in Kauf um in einem attraktiven Unternehmen zu arbeiten. Unterschätzen Sie dabei nicht, wie viele potenzielle Bewerber und Kunden sich vorab ein Bild von Ihrem Betrieb machen. Wie ist das Team aufgestellt? Wer sind meine zukünftigen Kollegen? Wie sieht das Betriebsumfeld aus? Ein Video kann helfen ihren Betrieb in der Außendarstellung nach vorn zu bringen!

Wie groß ihr Unternehmen ist, hat damit nichts zu tun, denn jeder kann mittlerweile über sein Smartphone mit kleinem Budget Videos vom eigenen Hof erstellen. Der Arbeitsaufwand zur Kommunikation einer Botschaft hängt dabei natürlich vom angestrebten Projekt und der Motivation des Filmschaffenden ab, kann aber unter Umständen sogar geringer ausfallen, als die althergebrachte Formulierung eines Textes. Hierbei bietet es sich an vor den Filmaufnahmen das Thema zu setzen, beispielsweise „1. Grünfutterschnitt auf unserem Hof“. Machen Sie sich also Gedanken was es wirklich braucht, um Außenstehenden die Abläufe kompakt näher zu bringen. Sie vermeiden so unnötige Aufnahmen, die am Ende über das eigentliche Thema hinausgehen und eventuell besser in einem gesonderten Beitrag aufgehoben sind.

Doch wie gehen Sie es am besten an, wenn Sie nicht nur spezifisch ein paar wenige Aufnahmen, sondern den ganzen Betrieb vorstellten möchten? Je nach Budget und Möglichkeiten bietet es sich an zwischen zwei Varianten zu wählen.

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Betriebsvorstellung per Image-Slideshow – Einfach und kostengünstig

Der in vielerlei Hinsicht einfachere Weg sich als Unternehmen mit Bewegtbild zu präsentieren ist eine so genannte Slideshow – Videofeeling light so zusagen. Es handelt sich dabei um thematisch passend zusammengestellte und gut gemachte Fotos, die jene Bereiche im Betrieb präsentieren, die Ihnen wichtig sind. Im Internet kursieren einige gratis Tools, bei denen man allerdings schnell an eine Bezahlschranke gerät. Empfehlenswert ist hier beispielsweise das Programm Slideshow Maker von Movavi, das man für rund 42 Euro mit vollem Funktionsumfang herunterladen kann. Nehmen Sie sich Zeit, um alle Eindrücke bestmöglich einzufangen. Qualität geht vor Quantität und in der Kürze liegt die Würze, so lässt sich vielleicht am einfachsten die Erfolgsformel für eine ansprechenden Image-Slideshow zu Ihrem Betrieb zusammenfassen. Überschreiten Sie in keinem Fall eine Spielzeit von zwei Minuten. Wenn jedes der ausgewählten Fotos mit rund 4 Sekunden eingebunden wird, benötigen Sie 30 aussagekräftige Fotos. Die Software stellt Überblendungs- und Animationseffekte bereit. Es empfiehlt sich die Untermalung mittels eines angenehmen Musikstücks. Frei verwendbare Titel können Sie beispielsweise über das Portal audiojungle.com suchen und für wenige Euro für Ihren Slideshow lizenzieren.

Der Imagefilm – Einblicke in Ihren Betrieb

Ein gutes Video zu erstellen, das gleichzeitig handwerklich und inhaltlich überzeugt, ist nicht einfach! Schon gar nicht dann, wenn Sie damit Ihrem Betrieb in der Außendarstellung ein Gesicht geben möchten. Überschätzen Sie also lieber nicht die eigene Videokompetenz und Zeit, die in Ihrem Umfeld zur Verfügung steht und entscheiden Sie sich lieber für einen Dienstleister. Die Bandbreite der Anbieter ist groß und das Budget hängt maßgeblich von der Anzahl der Drehtage ab. Ab 2500 Euro bekommen Sie einen ansprechenden Film.

Genau wie bei der Erstellung einer Image-Slidehow gilt, definieren Sie die wichtigen Abteilungen in Ihrem Unternehmen. Beispielsweise Verwaltung/Disposition/Geschäftsführung, Werkstatt, Standort, Dienstleistungen und Fuhrpark. Der Videodienstleister unterstützt Sie bei der Erstellung des Storyboards. Versuchen Sie in möglichst viele Szenenbilder Ihre Mitarbeiter einzubinden, denn schließlich wird in der Werkstatt und im Büro gearbeitet. Wie bürokratisch Sie mit dem Thema „Recht am eigenen Bild“ umgehen, müssen Sie entscheiden. Laut Gesetz ist es so, dass Sie von jedem gefilmten und fotografierten Mitarbeiter eine schriftliche Zustimmung einholen müssen.

Was gibt es vor dem Dreh zu beachten?

Bevor Sie mit den Dreharbeiten beginnen, sollten Sie abwägen, ob der Film durch Texteinblendungen, einen Sprecher oder kurze Statements aufgewertet und informativer gestaltet werden soll. Im Zusammenhang mit der Erstellung des Storyboards sollte in jedem Fall dieser Punkt diskutiert werden und gegebenenfalls ein Sprechertext zumindest im Entwurf stehen. Daraus ergeben sich in der Regel weitere Hinweise auf benötigte Szenen. Behalten Sie im Rahmen der Konzeption des Filmprojekts die Botschaften im Blick, die Ihnen in der Außendarstellung wichtig sind.

Überlegen Sie wann der richtige Zeitpunkt für die Filmaufnahmen ist und vermeiden Sie es die Aufnahmen für den Spätherbst oder Winter. Zwar geht es in dieser Zeit rund um den Betrieb etwas ruhiger zu, aber die Farben und auch die Lichteinstrahlung lassen Ihr Projekt deutlich weniger attraktiv wirken. Empfehlenswert ist es die Aufnahmen im Mai oder Juni durchzuführen.

Postproduktion – Der finale Schliff

Im Anschluss folgt die so genannte Postproduktion. Hier finden nun der Filmschnitt, ggf. die finale Texterstellung und Vertonung statt. In der Regel wird ein Unternehmenslogo zum Einstieg oder Ausstieg in den Film verwendet. Eventuell sollten Sie das Logo in diesem Zusammenhang noch auffrischen. Achten Sie bei der Auswahl der Musikstücke und auch der Dynamik der Schnittabfolge auf eine allgemein verträgliche Erscheinung. Sowohl jüngere als auch ältere Zuschauer sollten nicht durch eine zu überschwängliche Kreativität in der Postproduktion abgeschreckt werden. Behalten Sie die Spielzeit des Films im Blick. Wie so oft bei der Filmarbeit wird viel Material erstellt, das am Ende nur in sehr kurzen Ausschnitten Verwendung findet. Ein Imagefilm sollte in drei bis maximal vier Minuten alle Botschaften auf den Punkt gebracht haben und nicht künstlich in die Länge gezogen werden.

Hoch- oder quer? – Das richtige Format bei der Filmproduktion

Ob Sie die Slideshow oder auch das Video besser als Hoch- oder Querformat anlegen sollte, lässt sich pauschal nicht beantworten. Vor allem wer YouTube nutzen möchte um das Video dann idealerweise auch ansprechend auf die Website des Unternehmens einzubinden, der sollte in jedem Fall das klassische Querformat bevorzugen. Hierfür müssen dementsprechend Fotos und Filmaufnahmen auch im Querformat aufgenommen werden, alles andere wirkt unschön. Für Facebook ließe sich das Video so ebenfalls verwenden. Bei Instagram (Veröffentlichung im Feed) ist das Querformat zwar nicht optimal, aber es ist für die Follower zu verschmerzen. Wer die Inhalte hingegen ausschließlich für die Plattformen Instagram und TikTok erstellt, der sollte das Hochkant-Format bevorzugen.

Bilder: © Tammo Gläser/landtechnikvideos.de

Weiterführende Infos:

Tammo Gläser

Inhaber & Geschäftsführer bei landtechnikvideos.de

Dipl.‑Ing. (FH) Agrarmarketing und Management

Tammo hat Agrar-Marketing und Management studiert und ist seit Jahren im Medienbereich tätig. Durch unabhängige Dokumentarfilmproduktionen im Agrarbereich, aber auch zahlreiche Auftragsproduktionen für Agrarbetriebe und Lohnunternehmen, hat er in den letzten Jahren viel entlang der Branche gearbeitet. Mit mehr als 270.000 Abonnenten und weit über einer Million monatlichen Videoabrufen betreibt er zudem mit seinem Bruder einen der reichweitenstärksten YouTube-Kanäle im deutschsprachigen Agrarbereich.
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